Ziele

Unser Verein die Nordhäuser Tschernobyl – Hilfe e.V. hat es sich zur Hauptaufgabe gemacht den Kindern von Tschernobyl zu helfen. Insbesondere einem Sanatorium – Internat unweit von Gomel in Weißrussland. Hier leben ca. 200 Kinder im Alter von 6 – 16 Jahre mit z. T. extremen Schäden an ihrer Wirbelsäule. Weiter unterstützen wir die rund 650 Kinder der Schule von Pokoljubitschi, sowie sozial schwache Familien, Schwangere und Familien mit kranken Kindern und kinderreiche Familien im Ort. Außerdem helfen wir in einigen Dörfern im gesperrten Gebiet um Gomel.

Die Orte Kostjukowka, Pokoljubitschi, Staroje Selo und Solotij Rog liegen nur wenige Kilometer von Gomel entfernt.

Gomel ist die zweitgrösste Stadt in Weißrussland und Gebietshauptstadt. Sie liegt nur ca. 135 Kilometer vom Unglücksort Tschernobyl entfernt im Südosten des Landes.

Der Verein war im Mai 1999, das erste mal im Sanatoriumsinternat Kostjukowka unweit von Gomel, wo über 200 Kinder mit Schäden an der Wirbelsäule leben. In unserem Gepäck hatten wir neben Bekleidung und Schulbedarf auch dringend benötigte Grundnahrungsmittel, wie Mehl und Zucker. Die Sanitären Einrichtungen, Wäscherei und Krankenstation sind in einem desolaten Zustand, dies war damals Grund genug, für uns weiterhin dort zu helfen. Zusätzlich unterstützen wir einige ältere Bewohner aus dem verstrahlten und evakuierten Dorf Bartolomeewka in der Nähe von Gomel. Diese Menschen leben hier ohne Strom-, Gas- und Wasserversorgung. Auch ihnen konnten wir mit unserem Hilfstransport helfen.

Unser damaliger erster Transport bestand damals aus 2 PKW mit Anhänger und einen Kleinbus. Für uns war damals Ziel einen Transport pro Jahr in diese Region. Unzählige Spendenaufrufe, Telefonanrufe bei Untennehmen in unserer Region und Deutschland weit lehrte uns besseres.

Teilname am Truck - und Country Festival und Bierfest in Nordhausen, ein weiterer Eckpunkt in unserer Vereinsarbeit. Bei diesen großen Festen sind wir mit unseren Informationsstand und Kuchenbasar vor Ort. Damit konnten wir unseren kommenden Transport im Oktober teil finanzieren und konnten zusätzlich dringend benötigte Lebensmittel ab Hersteller kaufen.

Nur durch enormen personellen Anstrengungen aller Mitglieder und ständiger Suche nach Spenden und Geldspenden konnten wir einen weiteren Transport für den Oktober vorbereiten. Transport- und Logistikprobleme kamen auf unseren Verein zu. Dazu wurden wir Mitglied im DVTH Deutschen Verband für Tschernobyl - Hilfe e.V. in Ottobrunn bei München. Somit konnten wir über den DVTH und dessen Partner in Gomel (Belarus) einen LKW chartern. 78m³ Spenden wurden innerhalb weniger Tage von unseren Mitgliedern in den Orten um Gomel verteilt.

Das  Jahr 2001

Seid nunmehr zwei Jahren gibt es in Hesserode die Nordhäuser Tschernobyl - Hilfe e.V..

Am Anfang standen da die verschiedensten Meinungen aus der Branche, wie Kaffeetrinkerverein, Trittbrettfahrer und "die gibt es nur ein Jahr". Allen negativen Meinungen über unseren Verein zum

Trotz gibt es uns nun seid zwei Jahren. Mit Stolz konnten für die Gründungsmitglieder innerhalb der letzten Mitgliederversammlung am 02.05.2001 Rechenschaft legen und einen neuen Vorstand

wählen. Als Abschluss einer intensiven und kontinuierlichen Arbeit rollte am 23. Mai 2001 der fünfte und bislang größte humanitäre Hilfskonvoi vom Hof der Nordhäuser Tschernobyl - Hilfe e.V. . Mit drei Lastzügen und vier Transportern, beladen mit fast 50 Tonnen Hilfsgüter und einem Wert einer halben Million Mark, war er der größte Hilfskonvoi aus Nordthüringen. Ziel der Nordhäuser, welche wie immer die Spenden vor Ort selbst verteilen waren die Dörfer Pokoljubitschi, Staroje Selo und Solotij Rog sowie das Internat mit den über 200 Kindern, welche alle an der Wirbelsäule erkrankt sind. Alle Dörfer liegen im Umkreis von Gomel in Weißrussland nur ca. 130km Luftlinie vom Reaktor Tschernobyl (Ukraine) entfernt

Nordhäuser Tschernobyl - Hilfe e.V.

                                     &               IG BAU - Jugend

THÜRINGER IG BAU – JUGEND UNTERSTÜTZT TSCHERNOBYL – OPFER

 

Projekt „IG BAU – Jugend für weißrussische Kinder“

„Hier ist Hilfe dringend angesagt, um die Situation für die kranken Kinder erträglicher zu gestalten“, stellte Tino Scharfe, Jugendbildungsreferent der IG Bauen – Agrar - Umwelt (IG BAU) in Thüringen, fest. Diese Erkenntnis war das Startsignal für ein beispielhaftes Solidaritätsprogramm der Thüringer IG BAU – Jugend. Gemeinsam mit der Nordhäuser Tschernobyl – Hilfe e.V. wird nun ein Hilfsprojekt für weißrussische Kinder durchgeführt, das auch konkrete praktische Hilfe beinhaltet. Vom 23.05. bis

03. 06. 2001 werden zwölf Jugendliche in die weißrussische Stadt Gomel fahren. Begleitet werden sie von Tino Scharfe und Mario Schmidt. Gemeinsam mit einheimischen Auszubildenden aus der Baubranche wollen sie einen Duschraum und Toilettenraum des Sanatoriums Internat Kostjukowka renovieren.

Die Vorgeschichte

Anlässlich durchgeführter Workshops zum Bundesjugendtreffen der IG Bau Jugend im Juni 2000 kamen 311,11 Mark als Spende für bedürftige Kinder zusammen. Bei der Geldübergabe an die Nordhäuser Tschernobyl-Hilfe e.V. erfuhren die jungen Kolleginnen und Kollegen von dem Schicksal wirbelsäulengeschädigter Kinder in einem Sanatorium nahe der Stadt Gomel in Weißrussland. Das Sanatorium, insbesondere die Sanitäranlagen, ist in einem katastrophalen Zustand. Spontan riefen die Jungen Gewerkschaftler/innen das Projekt „IG BAU – Jugend für weißrussische Kinder“ ins Leben.

Das Schicksal der Kinder

Die Kinder, zum teil Waisen, leiden an einer unheilbaren Krankheit, die akuten Muskelschwund zur Folge hat. Nach dem Reaktorunfall in Tschernobyl hat sich ihre Zahl dramatisch erhöht, was auf das geschwächte Immunsystem zurückzuführen ist. Die Wirbelsäule der Kinder sind teilweise so stark deformiert, dass es ihnen nicht möglich ist, im Sitzen zu lernen, sondern auf besonderen Bänken, auf dem Bauch liegend. In diesem Sanatorium lernen sie für ein bis zwei Jahre, mit ihrer Krankheit um zugehen und werden gleichzeitig medizinisch und schulisch betreut.

Das Sanatorium

Besteht aus dem eigentlichen Schulgebäude mit Unterrichts- und Behandlungsräumen, in denen die Kinder Massagen und Elektrotherapien bekommen und dem einem Internat.

Da die Sanitäranlagen dieses Objektes in einem sehr schlechten Zustand waren, beauftragte die dortige Schulbehörde eine Baufirma zur Beseitigung der Mängel. Nachdem die Handwerker eine Woche lang alle sanitären Anlagen entfernt hatten, kam von der obersten Schulbehörde das Aus wegen Geldmangels.

Nun ist dieser Trakt seit 1999 eine Baustelle und die Kinder warten immer noch auf die dringend benötigten Toiletten und Duschen. Aufgrund dieser Tatsache, das sich 200 Kinder fünf Toiletten teilen müssen, griffen die Jugendlichen das Problem auf und riefen das Projekt „IG BAU – Jugend für weißrussische Kinder“ ins leben.

Durchzuführende Baumaßnahmen

Die alten fliesen im Duschraum müssen komplett herunter gestemmt und die Wände begradigt werden. In der Toilettenanlage müssen die Wände mit Rigipsplatten verkleidet und Ständerwände gestellt werden, worauf die neuen Fliesen geklebt werden. Der Fußboden muss komplett mit Ausgleichmasse geebnet und später ebenfalls mit Fliesen belegt werden.

Die Umsetzung

Ein Wettlauf gegen die Zeit ist zu Ende. Es mussten alles vom Bohrhammer, Notstromaggregate, Rigipsplatten, Metallprofile, Schrauben, Dübel, Unterlegscheiben, Kupferrohre, Winkel, Schellen, Fliesen, Kleber, Augleichmasse, Mörtel, Werkzeug bis hin zum Transportmittel beschafft werden, sowie das fehlende Geld.

Aber wir haben es geschafft, am 23. Mai 2001 fuhren 12 Handwerker aus dem gesamten Bundesgebiet organisiert durch die IG Bau - Jugend mit nach Weißrussland. Zusammen mit AZUBIS vom Bauhandwerk aus Gomel legten sie sich ins Zeug.

In 12 Tagen wurde ein Duschraum und ein Toiletteraum saniert. Eine Idee wurde zum Projekt uns jetzt ist sie Realität.

Vom 02. Oktober bis 14. Oktober 2001 startet dann der 2. Bauabschnitt.

Hilfe die ankommt !

Unser Hilfstransport ist gerade zu Ende gegangen, alle Eindrücke sind noch “warm” und müssen verarbeitet werden, doch sind wir bereits am Umsetzten von Ideen und Verbesserungen für unserem nächsten Transport im Jahr 2002. Es ist nicht einfach, fast 50 Tonnen Hilfsgüter zusammen zu stellen, denn es vergeht kaum ein Tag ohne neue erschütternde Nachrichten über Kriege und Katastrophen. Kaum, dass wir die schrecklichen Bilder des Kosovo - Krieges etwas verdrängt haben, da hinterlassen die Jahrhundert - Erdbeben in der Türkei Bilder grausamer Zerstörung. Auch in Weißrussland haben die Familien mit ihren Kindern hart mit den Folgen der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl zu kämpfen. Verstrahlung, Arbeitslosigkeit, Lebensmittelpreise die denen in

Deutschland gleich sind, aber die Löhne liegen im Durchschnitt bei DM 50,00 pro Monat und oft fehlt es dann an den einfachsten Dingen. Viele Kinder erhalten in diesem Jahr wieder keine Weihnachtsgeschenke, da das nötige Geld fehlt.

Sehr geehrte Damen und Herren.

wenn Sie, den Menschen in den verstrahlten Gebieten Weißrusslands, das Leben etwas erleichtern möchten, dann werden Sie Mitglied bei uns. Jede Hand hilft mit, auch die Ihre. Bringen Sie Ihre Ideen und Vorschläge, in die Nordhäuser Tschernobyl - Hilfe e.V. ein und lernen Sie diese Menschen und ihre Kinder bei einem Hilfstransport kennen.

Wir freuen uns auf Sie.